§ 80. Wirtschaftliche Zustände der Periode.
25
§ 80.
Wirtschaftliche Zustände der Periode.
1. Am Anfang des 16. Jahrhunderts seufzte der Bauer unterd-rbleischwerem Drucke. Um feine Lage zu verbessern, empörte er sich gegen») vor dem Krieg, feine adeligen Herren: es entstand der Bauernkrieg, welcher die Verheerung eines großen Teils von Süd- und Mitteldeutschland zur Folge hatte (I., § 63). Die Empörer wurden unterdrückt und zunächst hatten sie noch Schwereres zu ertragen, als vorher. Dann aber trat eine Erstarkung des Bauernstandes ein. Fürsten und Adelige erkannten feine Bedeutung als Nährstand, suchten ihn in ihrem eigenen Jntereffe zu schonen, zu kräftigen und in ihm die Arbeitslust zu erhalten, eo kam es, daß sich der Bauer anfangs des 17. Jahrhunderts eines gewissen Wohlstandes erfreute. Er besaß einen hübfchen Hausrat und hatte reichliches Vieh im Stalle und auf der Weide.
Da kam der unheilvolle Krieg und vernichtete in einigen Jahr- b) nachdem zehnten die ganze Blüte der Landwirtschaft. Schwert, Hunger und verheerende Senchen wüteten derart, daß die Bevölkerung Deutschlands um mehr als die Hälfte abnahm, in manchen Landschaften sogar auf ein Drittel, ja auf ein Sechstel des früheren Bestandes herabfank.
Württemberg hatte 1634 noch 313000 Einwohner, 1645 nur 65 000; für Böhmen hat man einen Rückgang von 3 Mill. auf 780 000 berechnet, in der Pfalz von 500 000 auf kaum 50 000. Die fortwährenden Truppendurchzüge, die Zerstörungswut und Plündernngs-fncht der entarteten Heere entwerteten oder vernichteten den immobilen Besitz. Das Fruchtland verschwand und an die Stelle blühender Felder und Wiesen trat oft die mit Gestrüpp bewachsene Heide, auf welcher zuweilen die Wölfe in ganzen Rudeln umherzogen. Taufende von Dörfern und kleinen Städten wurden in einen Trümmerhaufen verwandelt und, was an Hänfern übrig blieb, war fo fchadhaft und wertlos, daß niemand fchon wegen der darauf ruhenden Abgaben folche Wohnungen annehmen wollte. Ein empfindlicher Schlag für den Bauern war auch der Ruin feines Vieh st and es. — Nach dem Friedensschluß fehlte es allenthalben an Arbeitskräften, Vieh, an landwirtschaftlichen Geräten, an Ställen und Scheunen, kurz an allem, was zum Betrieb der Wirtschaft erforderlich war. Jnfolgedeffen blieb in einzelnen Gegenden noch ein ganzes Menschenaller hindurch eiu Drittel des Bodens unbebaut. Und trotz der geringen Bodenerträgnisse hatten die Produkte einen außerordentlich tiefen Preis (der Scheffel Weizen im Jahre 1627 noch 27 Groschen, 1657 nur 8).
2. Auch den Städten war der Verlauf des 16. Jahrhunderts Ter Bürger und günstig. Rege Gewerbe- und Handelstätigkeit führten zu behaglicher a)£tfrof£ieg.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
§ 113. Napoleons Krieg gegen Preußen 1806—1807. 137
die innere Lage des preußischen Staates einigermaßen vergegenwärtigen.
2. An der Spitze des Staates stand seit 1797 Friedrich Innere Lage Wilhelm Iii. (1797—1840). Er war von edler Gesinnung, war a. Da^Königs-bürgerlich einfach, hatte die reinsten Absichten in Ansehung des Wohles seiner Untertanen und führte einen sittenreinen Wandel; aber er entbehrte bei seiner Jugend (beim Regierungsantritt erst 27 Jahre) der Festigkeit des Charakters und des Vertrauens zu sich selbst und daher konnte er sich zu seinem eigenen Verderben nicht entschließen, die von seinem Vater überkommenen alten Ratgeber, wie von Hangwitz, zu entlassen, die in ihrer Gesinnungs- und Charakterlosigkeit den Aufgaben nicht gewachsen waren, welche in schwerer Zeit an sie herantraten. —
Seine Gemahlin war Luise, eine Prinzessin ans Mecklenbnrg-Strelitz, jene hochherzige, zartfühlende, aufrichtig fromme Frau, die auch auf dem Throne einen klaren Blick für die Bedürfnisse und lebhafte Teilnahme für die Leiden und Freuden der Untertanen hatte und im stillen Umgang mit ihren Kindern, mit biederen Leuten aus dem Volke und mit der Natur eine Quelle reinen Genusses fand.
War in früherer Zeit der preußische Hof die Statte eines leicht- b. Das Volk. fertigen, verschwenderischen Treibens, so bot er jetzt ein leuchtendes Vorbild der Sparsamkeit, Sittenreinheit und der Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung der Pflichten. Einen unerfreulichen Gegensatz zu dem am Hose herrschenden Geist bildete die Denkart des Volkes. Bei den Bürgern war der opferwillige Sinn, der einst Friedrich dem Großen in der ärgsten Bedrängnis immer wieder die Mittel zur Fortsetzung des Krieges verschafft hatte, gefchwuuden. Genußsucht und in Verbindung damit religiöser Unglaube hatten um sich gegriffen. Es fehlte der großen Menge auch an Erkenntnis der sich gegen den Staat anstürmenden Gefahren und an dem Gefühle für Ehre und Schande der Nation.
Nicht minder mißlich waren die Zustände im Heere. Dasselbe c- Das Heer. hatte „auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen ausgeruht", schwelgte in Erinnerungen an eine große Zeit, hatte aber selbst Proben der eigenen Tüchtigkeit noch nicht abgelegt. Die Offiziere gehörten mit wenigen Ausnahmen dem Adelsstände an; die in leitenden Stellungen befindlichen waren alt und gebrechlich und die anderen offenbarten einen durch nichts gerechtfertigten Übermut. Die gemeinen Soldaten, vielfach noch geworbene Leute, wurden mit Verachtung behandelt; zudem bestand eine Kluft zwischen den Bürgern und dem Militär, welche eine gegenseitige Unterstützung außerordentlich erschwerte. — So waren in Preußen die Verhältnisse gelagert, als im Jahre 1806 ein Kamps entbrannte, in dessen Verlauf das Unglück mit niederschmetternder Wucht über die königliche Familie hereinbrach. Der Hergang war folgender:
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Friedrich Friedrich Wilhelm Hangwitz Luise Friedrich_dem_Großen Friedrich Friedrichs
148 Ix- Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß.
reichs erprobtester Feldherr der damaligen Zeit. Ihn erfüllte gleich Scharnhorst der Gedanke an „das Volk in Waffen". Von demselben geleitet, suchte er alle wehrfähigen Männer ohne Rücksicht auf Stand und Bildung zur Verteidigung des Vaterlandes heranzuziehen, durch Bildung einer Landwehr, gründliche Ausbildung der Offiziere, bessere Ausrüstung der Mannschaft die Streitkräfte zu mehren und in ihrer Leistungsfähigkeit zu steigern.
Patriotischer 3. Stabious und Karls Reformtätigkeit hatte segensreiche Folgen.
Aufichwung. £yterre^ klebte einen patriotischen Aufschwung. Allenthalben nahm man die Vorbereitung zu einer allgemeinen Erhebung in Angriff und als 1808 die Kunde von dem gewaltigen Volkskrieg in Spanien nach Deutschland und Österreich drang, da regte der Kriegsgeist feine Schwingen. Unter dem Eindruck der allgemeinen Begeisterung, sowie in der Furcht, nach den spanischen Wirren abermals von Napoleon und vielleicht von Rußland zugleich angegriffen zu werden, endlich in der Hoffnung auf Preußens Anschluß erklärte Österreich im Frühjahr 1809 den Krieg. Von allen Seiten strömten Freiwillige herbei
und überall traf man Anstalten zur Pflege der Kranken und Ver-
wundeten. Ein Kriegsmanifest forderte die Völker Europas zur ein mütigen Erhebung auf. „Die Freiheit Europas hat sich unter die österreichischen Fahnen geflüchtet", so hieß es darin und wirklich schien damals Österreich der Boden werden zu sollen, worin die Hoffnungen aller Bedrückten Wurzeln schlagen konnten.
Niederlagen der 4. Der Krieg begann im April 1809. Erzherzog Karl führte
Bayer?i80g" die österreichische Hauptarmee über den Inn nach Bayern. Ein rasches, energisches Handeln würde die Rheiubundstaateu überrascht und Österreich bedeutende Vorteile gebracht haben; aber dazu fehlte dem Feldherrn Entschlossenheit und kühne Tatkraft. Nur ängstlich und zögernd drang er vorwärts und übrigens ermöglichte die verzettelte österreichische Aufstellung den Feinden den geordneten Aufmarsch ihrer Truppen. Mit gewohnter Schnelligkeit war Napoleon aus Paris uach Süddeutschland geeilt und hatte seine Streitkräfte (150000 Mann) an der oberen Donau zwischen Augsburg und Ingolstadt ausgestellt. In der zweiten Hälfte des April kam es zu blutigen Zusammenstößen, in
welchen Napoleon seine geniale Feldherrngröße und die Überlegenheit seiner Armee offenbarte. Die Österreicher erlitten bei Abensberg, Lands'ynt, Eggmühl und Regens bürg schwere Niederlagen
und zogen sich über Böhmen zurück. Unaufhaltsam drang Napoleon südlich der Donau vor. Mitte Mai stand er in Wien.
Schlachten bei Erzherzog Karl hatte unterdessen am nördlichen User der Donau
^aegt"mni809ei unterhalb der Hauptstadt Stellung genommen und hier ans dem
historischen Marchselb, bei Aspern und Etzling, würde Napoleon zum erstenmal geschlagen (21. und 22. Mai). Die Nachricht hie-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Stabious Karls_Reformtätigkeit Karls Napoleon Karl führte
Bayer Karl Napoleon Napoleon Napoleon Karl Karl Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Französischen Wiener_Kongreß Spanien Deutschland Europas Europas Bayern Rheiubundstaateu Paris Donau Augsburg Ingolstadt Abensberg Donau Wien Donau Aspern
156 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß.
Der Rückzug aus Rußland.
Aork und die Konvention von Tauroggen (30. Dez. 1812).
an verschiedenen Stellen Feuersäulen empor und verwandelten in einem mehrtägigen furchtbaren Brande den größten Teil der Stadt zum Entsetzen der Eroberer in Schutt und Asche. Der Gouverneur R o st o p s ch i n hatte aus Liebe zum Vaterland und in Voraussicht der für den Feind verhängnisvollen Folgen durch Brandstiftung die Katastrophe herbeigeführt.
6. Der Brand von Moskau war „die Morgenröte der wiederkehrenden Freiheit Europas". Mit ihm wandte sich Napoleons Geschick. Der rauchende Trümmerhaufen war nicht zur Überwinterung einer verwahrlosten und hungernden Armee geeignet. In richtiger Vorstellung seiner entsetzlichen Lage gab Napoleon seine Bereitwilligkeit zu Friedensunterhandlungen zu erkennen. Allein Alexander, der sich in jener Zeit von den geächteten Deutschen Stein und Arndt leiten und mit hochherziger Tatkraft erfüllen ließ, zeigte sich allen Anerbietungen gegenüber unempfänglich. So blieb Napoleon nichts übrig, als sich zum Rückzug zu entschließen. Derselbe wurde Mitte Oktober begonnen. Er brachte der Großen Armee den vollen Untergang. Umschwärmt von Kosaken, öfters angegriffen von feindlichen Truppen, schleppte sie sich mühsam durch verwüstete Gegenden und menschenleere Steppen dahin. Mit jedem Tage steigerte sich die Not. Hunger, Krankheit und Kälte wüteten mit furchtbarer Gewalt in den ohnehin geschwächten Massen und lösten alle Bande der Ordnung und militärischen Disziplin. Besonders traurig gestaltete sich der Übergang über die Beresina (November), wobei die Brücke zusammenstürzte und viele in den eisigen Fluten ein Grab fanden. Anfangs Dezember verließ Napoleon sein Heer und kehrte, in einen Pelz gehüllt und unerkannt, in fluchtartiger Eile durch Polen und Deutschland nach Paris zurück. Die letzten Trümmer der Armee erreichten Ende Dezember die preußische Grenze. Sie hatten den Keim des Todes im Herzen und glichen dahinwandelnden Leichen. So endete der mit so viel Zuversicht und Siegesgewißheit begonnene Feldzug. Das Weltgericht hatte gesprochen.
G. Die Befreiungskriege 1813—1815.
§ 119.
Die Konvention von Tauroggen.
1. Unter den ans Rußland zurückkehrenden Truppen befand sich auch die von General Aork geführte preußische Abteilung, welche bei
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wiener_Kongreß Rußland Schutt Moskau Napoleons Polen Deutschland Paris
§ 142. Der Deutsch-französische Krieg. 241
Abtragung der Schuld sollten die nordöstlichen Departements Frankreichs von deutschen Truppen besetzt bleiben. Bismarck forderte die Gebietsabtretung nicht aus Vergrößerungssucht, sondern als Bürgschaft gegen künftige Kriegsgefahren; es sollte den Franzosen, die — wie der Kanzler meinte — sobald es anging, einen Vergeltungskrieg zur Wiederherstellung ihres Ruhmes beginnen würden, ein Angriff auf Deutschland erschwert werden. — Am 1. Mürz zogen 30000 Deutsche, damit auch der berechtigte militärische Ehrgeiz befriedigt werde, in den westlichen Teil der Hauptstadt ein; am 3. Mürz kehrten sie, nachdem die Nationalversammlung die Präliminarien angenommen hatte, in ihre Quartiere zurück.
2. Ehe sich die deutschen Regimenter von Paris in die weiter Umstand der östlich gelegenen Departements zurückzogen, erlebten sie als unbeteiligte .. Paris ^ Zuschauer ein grauenhaftes Schauspiel, das sich in der Hauptstadt ab- (Sozialistische' wickelte. Die nach Hunderttausenden zählenden und in der Nationalgarde vereinigten Arbeiter befanden sich nach der Genehmigung der Friedenspräliminarien in wilder Gärung. Die Mühsale und Entbehrungen der säst süusmonatlichen Belagerung, die Vergeblichkeit aller Kämpse und die großen Opfer, die Frankreich bringen mußte, hatten sie aufs höchste erbittert. Ihre Wut richtete sich hauptsächlich gegen die Nationalversammlung und die von ihr eingesetzte Regierung. Sie waren gesonnen, sich für die erduldeten Leiden durch Verwirklichung der kommunistischen Forderungen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zu entschädigen. Das Gespenst der Revolution erhob sein Haupt. Als die Regierung (nach dem Abzug des deutschen Hauptquartiers in Versailles) Anstalten traf, dasselbe zu unterdrücken, bemächtigten sich die Unzufriedenen, die noch von der Belagerung her in dem Besitz der Gewehre waren, einer Anzahl von Kanonen, erbauten Barrikaden, rissen durch die Wahl eines neuen Gemeinderats (la Commune) die Herrschaft über Paris an sich und errichteten ant 18. März 1871 die sogenannte Rote Republik der Kommune.
Und nun entbrannte unter den Augen der Deutschen zwischen den von Mac Mahon geführten Linientruppen und den Aufwieglern ein Bürgerkrieg, dessen Greuel alle Schrecknisse übertrafen, womit der Belagerungskrieg die Hauptstadt heimgesucht hatte. Die Kommunisten wüteten wie Wahnsinnige. Nichts war ihnen verehruugswürdig. In ihrem Mindert Vandalismus zerstörten sie die stolzesten Gebäude der Stadt: Kirchen, Staatsbauten und Privathäuser (die Tuilerien, das Stadthaus, den Justizpalast u. a.). Erst nach zweimonatlichem Ringen, Ende Mai, gelang den Regierungstruppen die Bändigung des Aufstandes. Urheber, Führer und Teilnehmer wurden erschossen, eingekerkert oder nach den überseeischen Verbrecherkolonien geschickt.
Diese Vorgänge in Paris wirkten hemmend auf die Verhandlungen,
Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 16
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Bismarck Mürz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Paris Paris Frankreich Versailles Paris Paris
58 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
schauung über politische und wirtschaftliche Verhältnisse kehrte er in die Heimat zurück.
Landes 2. 1640 bestieg er den Thron. Es war eine traurige Erbschaft,
gierunggantritt, die er antrat. Sein Staat befand sich in einem kläglichen Zustand.
Die Felder waren verwüstet, das Volk seines Wohlstandes beraubt, die in den Kriegszeiten herangewachsene Generation zuchtlos und verwildert. Einen Teil des Landes hatten die Schweden, einen anderen die Österreicher besetzt; beide lasteten mit gleichem Drnck auf den Untertanen. Die braudenbnrgischen Truppen mußten einem Abkommen gemäß den österreichischen Fahnen folgen. Eine Aufgabe von unermeßlicher Schwierigkeit harrte des jungen, aber Willensstärken und zielbewußten Regenten. Aber so lange der Krieg im Lande tobte, konnte er sie nicht lösen. So war sein erstes Bemühen darauf gerichtet, die Feinde zum Abzug zu veranlassen. Er schloß 1641 einen Vertrag mit den Schweden, nach welchem sie gegen Zahlung bestimmter Kontributionen die Mark räumten. — Der Westfälische Friede brachte ihm eine Mehrung seines Gebietes. Das allerdings hafenlose, von dem Haff abgeschnittene Hinterpommern, dann die Bistümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin wurden mit Brandenburg vereinigt.
Nach dem Frieden ging er zunächst daran, die Heeresverhält-nisse seines Staates zu bessern. Er beseitigte nach und uach die zuchtlosen Söldner und errichtete ein stehendes Heer, dessen Kern ans Landeskindern bestand. Behilflich war ihm dabei sein Feldmarschall Dersslinger. Die Mittel zur Reform wußte er sich durch Änderung des Steuerwesens sowie durch Bewilligungen seitens der Stände der verschiedenen Landschaften zu verschaffen.
^Kriegen an 3. Die Vorteile der dem Heere zugewandten Sorgfalt erntete er schon in den 50 er Jahren. Es entbrannte ein Krieg zwischen Schweden und dem König von Polen, der, da er ein Wasa war, den Nachfolger Christinens, Karl X. Gustav (§ 87, 2), nicht anerkannte und selbst Ansprüche auf die schwedische Monarchie erhob. Preußen wurde bei seiner Lage zwischen den streitenden Mächten in Mitleidenschaft gezogen. Da der Kurfürst die polnische Lehenshoheit schon längst als etwas Demütigendes empfunden hatte, fo ergriff er Partei für Schweden in der Erwartung, daß letzteres ihm zur Souveränität über Preußen verhelfen werde. Seine Truppen brachten im Verein mit den Schweden in der furchtbaren Schlacht bei Warschau (1656) den Polen eine Niederlage bei. Als aber bald darauf eine Wendung zu gunsten Polens eintrat, verließ Friedrich Wilhelm feine bisherigen Bundesgenossen und schloß mit Polen den Vertrag zu Wehlau bei Königsberg (1657), worin ihm die Lösung des Vasallenverbandes mit Polen und die volle Souveränität über Preußen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Wasa Christinens Karl_X Karl Gustav_( Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
§ 75. Der Niederdeutsch-dänische Krieg 1624—1629.
7
Heer an der Weser. Zu ihm gesellte sich der verwegene Abenteurer Ernst von Mansfeld, der mit Englands Hllfe^ ein Söldnerheer geworben hatte. Südlich von ihm, in Hessen, verweilte
In demselben Jahre tauchte aber noch ein anderer auf dem «gwg Kriegsschauplätze auf und dieser war es, welcher bald alle Führer in dem Kriege an Ruhm und Einfluß überstrahlte, nämlich Wallenstein.
Er war ein böhmischer Edelmann. Reich mit irdischen Gütern gesegnet, Herr von Friedland, einer ausgedehnten Besitzung im östlichen Böhmen, hatte er, von Ehrgeiz und Tatendurst getrieben, dem Kaiser Ferdinand das Anerbieten gemacht, ein größeres Heer aus eigene Kosten aufzubringen und zu unterhalten, wenn dieser ihm den unbeschränkten Oberbefehl über dasselbe übertrage.
Der Kaiser hatte anfangs Bedenken, er überwand sie aber durch den Gedanken an die drückende Abhängigkeit von der Liga und an das stets wachsende
Ansehen des Kurfürsten Maximilian von Bayern, das selbst den Glanz des Reichsoberhauptes verdunkelte. Nachdem Wallenstein zum „Führer-aller kaiserlichen Völker" ernannt war, ließ er die Werbetrommel rühren.
Sein Name übte Zauberkraft. Von allen Seiten strömten Handseste, beutelustige Streiter herbei und bald war ein stattliches Heer beisammen.
Mit diesem brach Wallenstein im Herbste 1625 von Böhmen auf, marschierte durch Franken, Thüringen und schlug südlich vom Harz (Eichsfeld) feine Winterquartiere auf. Im Winter 1625 kam es zu keiner Entscheidung. Die Heere verharrten in ihren Stellungen und begnügten sich mit Verwüstungen, Raub und Plünderungen.
Wallenstein.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_von_Mansfeld Ernst Ferdinand Ferdinand Maximilian_von_Bayern Maximilian
86 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
Liebe zu den Wissenschaften.
Stellung zur deutschen Literatur.
seiner Regierung verfügte Friedrich über 80 000, am Ende derselben über 200 000 Mann. Wie hoch aber auch das preußische Heer als Ganzes über den Streitkräften anderer Staaten stand, es war doch weit von vollkommenen Zuständen entfernt. Ein großer Mißstand war das Werbesystem, durch welches fremde, von keinem nationalen Geist erfüllte Individuen in die Armee kamen, die eben nur von einem Friedrich zu außergewöhnlichen Kraftanstrengungen angespornt werden konnten. Ein anderer Mißstand bestand in der von dem König geübten Praxis, alle Offiziers stellen mit Adeligen zu besetzen, wodurch notwendigerweise eine Klnst zwischen der Armee und der bürgerlichen Gesellschaft geschaffen werden und der Osfiziersstand mit der Zeit an Tüchtigkeit verlieren mußte. Als eine Folge der genannten Mängel haben wir den Verfall anzusehen, der im preußischen Heer eintrat, nachdem Friedrichs Geist von demselben gewichen war.
7. Neben der Sorge für die wirtschaftlichen Güter seines Volkes, neben seinen Bemühungen um Verbesserung der Rechtspflege und des Heerwesens war es Friedrich immer Bedürfnis, sein Wissen zu bereichern und seinen Gedankenkreis zu klären. Die Beschäftigung mit den Wissenschaften, der Umgang mit Gelehrten und Schriftstellern gewährten ihm die genußreichsten Stunden seines Lebens, Erheiterung und Erquickung nach den aufreibendsten Geschäften seines Berufes. Der Drang nach höherer Erkenntnis verließ ihn nicht, er mochte nun nach der Ausübung verantwortungsvoller Regentenpflichten in den schattigen Anlagen des von ihm geschaffenen Sanssouci (bei Potsdam) lustwandeln oder nach dem Toben der Schlacht, bedrängt von seinen Feinden, niedersinken. Er versenkte sich in die Probleme der Philosophie, studierte Leibniz und Wolfs, durchwanderte mit kritischem Blick die Geschichte der Völker, las mit Vorliebe die französischen Dichter und Denker (Voltaire) und orientierte sich sorgfältig in allen staats-und kriegswissenschaftlichen Fragen. Und alles, was den gewaltigen Geist in Anspruch nahm, das setzte seine Feder in Bewegung. — Aber merkwürdig: er, der selber so tief in alle Gebiete des Wissens und Forschens eingedrungen war, tat verhältnismäßig wenig zur Hebung der Volksbildung. Über der Pflege der materiellen Kräfte des Landes wurde das Volks sch ul wesen vernachlässigt. Ausgediente alte Soldaten und Invaliden erhielten die Schulstellen, ja nicht selten wurden Handwerker mit der Unterweisung der Jugend betraut.
8. Ebenso ausfallend und befremdend ist die Stellung, die er der deutschen Literatur gegenüber einnahm. Sie gab zuweilen Anlaß, ihm Verkennung des deutschen Wesens, Mangel an deutschem Sinn zum Vorwurf zu machen. Friedrich bediente sich im Umgang wie in seinen Schriften vorzugsweise der französischen Sprache; die deutsche war ihm zu roh, zu spröde in ihren Wendungen, zu arm
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Leibniz Wolfs Friedrich
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Tcharnhorsl Ernst Napoleons
122 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß.
genoß. In Österreich sprach man von einer am Reiche begangenen Untreue. Die Rache blieb nicht aus. Es kamen Jahre der Entehrung und Not, in welcher Preußen die Absonderung von Österreich bitter büßen mußte.
Jourdans und 5. Im Jahre 1796 beschloß das Direktorium tu Paris einen
gllickker^Feidzug energischen, von drei Seiten ausgeführten Angriff ans Österreich. Auf
mi®bbi796fd1 Carnots Rat fiel Jonrdan vom Niederrhein her in Hessen und Frauken, M oreau in Schwaben und Bayern ein, unternahm Napoleon Son aparte, ein junger, mit reichen militärischen Gaben ausgestatteter, aufstrebender Mann, der sich schon bei der Belagerung von Toulou (1793) und später bei der Unterdrückung eines Aufstandes in Paris (§ 106, 2 und 3) ausgezeichnet hatte, die Bekämpfung in Oberitalien. Ihr gemeinsames Ziel war: in das Herz von Österreich vorzudringen und sich dort zu vereinigen. — Jonrdan, dessen Truppen in Franken wie Barbaren hausten, gelangte bis in die Oberpfalz. Hier aber trat ihm Erzherzog Karl, ein Bruder des Kaisers Franz Ii., mit günstigem Erfolg entgegen. Er besiegte ihn bei Arnberg (August 1796) und bei Würzburg (September) und trieb ihn mit Hilfe der empörten Bevölkerung bis an die Sieg zurück. — Dann wandte er sich gegen Moreau, der Baden, Württemberg und Bayern zum Abschluß eines Waffenstillstandes gezwungen hatte, und nötigte auch ihn zum Rückzug an den Rhein, welchen er in meisterhafter Weise durch das Höllental im Schwarzwald ausführte (Oktober 1796).
Napoleons rühm- 6. Das Unternehmen der beiden Rheinarmeen endete mit einem
^ Oberbauenmißerfolg. Ungeahntes Glück dagegen hatte die italische Armee.
Dieselbe befand sich bei Beginn des Feldzugs in einem bejammernswerten Zustand, war infolge Geldmangels der französischen Regierung in Kleidung und Bewaffnung herabgekommen und wegen unzureichender Ernährung entkräftet und mutlos. Da trat Napoleon Bonupovtc an ihre Spitze, gewöhnte sie in kurzer Zeit an Ordnung und Pünktlichkeit, entflammte in ihr durch prahlerische, glückverheißende Reden die Kampfeslust, durch Reden, in welchen er aus die blühenden Gefilde Italiens hinwies, „wo statt Not und Entbehrung nur Genuß und Ruhm ihrer warte", und wußte sie so an seine Person zu fesseln, daß sie willig die größten Anstrengungen übernahm. Napoleon erschien im Frühjahr 1796, von Nizza heranrückend, ans dem Kriegsschauplätze, eröffnete mit Wucht den Kampf und fügte seinen Gegnern in einer Reihe von rasch auseinanderfolgenden Schlachten so empfindliche Verluste bei, daß er sich schon im Herbste desselben Jahres als Gebieter von Oberitalien ansehen konnte. Er überwand zuerst die Sardinier (Piemontesen) und zwang deren König Viktor Amadeus zur Abtretung von Nizza und Savoyen an Frankreich; dann besiegte
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon —_Jonrdan Karl Karl Franz_Ii Franz Arnberg August Napoleons Napoleon_Bonupovtc Napoleon Napoleon Viktor_Amadeus Viktor
Extrahierte Ortsnamen: Wiener_Kongreß Jourdans Paris Hessen Schwaben Bayern Paris Oberitalien Würzburg Baden Württemberg Rhein Höllental Schwarzwald Napoleons Rheinarmeen Italiens Nizza Oberitalien Nizza Frankreich